Antineuronale Antikörper beim akuten ischämischen Schlaganfall (AKAIS)

(G. Royl, T.J. Fokou, D. De Gaspero-Hoops, Rakad Isa)

Der ischämische Schlaganfall führt zu einer Immunodepression, mit erhöhter Suszeptibilität für schwere Pneumonien. Möglicherweise hat diese Abschwächung der Immunabwehr aber auch einen günstigen Effekt, indem sie Autoimmunprozesse verhindert, die durch die Blut-Hirn-Schranke hervorgerufen werden können. Antineuronale Antikörper können als Resultat einer solchen autoaggressiven Stimulation des Immunsystems zu schwerwiegenden, z.T. persistierenden neurologischen Defiziten führen. Dies hat sich in den letzten Jahren vor allem bei malignen Tumorerkrankungen gezeigt, die öfter als früher angenommen zu paraneoplastischen Gehirnerkrankungen führen. Die AKAIS-Studie hat im Rahmen einer multizentrischen Studie mit der Universität Heidelberg und dem August Pi i Sunyer Biomedical Research Institute Barcelona untersucht, ob Patienten mit Schlaganfällen antineuronale Antikörper generieren und ob es einen Zusammenhang zwischen diesen Antikörpern und bestimmten Patientencharakteristika wie Infarktgröße, klinischem Outcome, Rehapotential und besonderer Konstellationen wie Epilepsie und Delir gibt.  

Das Projekt war Teil des Marie Curie Initial Training Network nEUROinflammation, das durch das siebte Rahmenprogramm der EU (FP7) gefördert wird. Kooperationspartner: Xabier Urra und Anna Planas (August Pi i Sunyer Biomedical Research Institute, Barcelona), Markus Schwaninger (Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Lübeck), Klaus-Peter Wandinger (Klinik für Neurologie, UKSH, Campus Lübeck), Euroimmun AG.

Publikation:
Royl G, Fokou TJ, Chunder R, Isa R, Münte TF, Wandinger KP, Schwaninger M, Herrmann O, Valdueza JM, Brocke J, Willkomm M, Willemsen D, Auffarth GU, Mindorf S, Brix B, Chamorro A, Planas A, Urra X (2019). Antibodies against neural antigens in patients with acute stroke: joint results of three independent cohort studies. J Neurol 266(11):2772-2779